Texte de l'allocution de M. Oskar Freysinger du 6 mai 2017 à Berne (en 4 langues...)
Warum sind wir heute in diesem Saal versammelt, meine Damen und Herren?
Sind wir etwa eine politische Lobby, die Macht anhäufen will. Sind wir eine wirtschaftliche Lobby, der es darum geht, ihre materiellen Interessen zu verteidigen? Nichts von alledem. Wir sind hier, weil wir an eine einmalige Art des Zusammenlebens glauben, an ein ausserordentliches Staatsmodell. Wir sind hier, weil wir an die Schweiz glauben.
Wir haben uns versammelt, um eine Idee zu verteidigen, die, durch Jahrhunderte gereift, die wohl zivilisierteste Form des politischen Zusammenlebens gewährleistet: die direkte Demokratie. Menschen, Parteien und Staatsgebilde kann man zerschlagen. Ideen nicht.
Sie leben geheimnisvoll weiter, geistern über Generationen durch die Köpfe und die Herzen der Menschen und versuchen immer wieder, ihre Flügel auszubreiten, um es dem Menschen zu erlauben, sich über seine Ängste und Schwächen zu erheben. So ist es mit dem Wunsch nach Freiheit, nach Unabhängigkeit und Souveränität. So ist es mit der Idee, dass es dem mündigen Menschen besser geht, wenn er sein Schicksal selber bestimmen kann, statt ferngesteuert zu sein.
Dies erfordert jedoch Verantwortungsbewusstsein, geistige Stärke und Mut. Dem freien Menschen wird von der Freiheit nichts geschenkt. Sie ist ein strenger Lehrer, der dem Menschen nichts nachsieht, viel von ihm fordert und ihn dazu führen will, trotz der zahlreichen Ketten des materiellen Daseins in jene zeitlosen Gefilde vorzustossen, wo er sein wahres Wesen entfalten kann.
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La Suisse est justement le cadre qui permet aux âmes assoiffées de liberté de réaliser au mieux leurs rêves. Oh, elle n’est pas parfaite, car rien, dans la dimension matérielle, peut se prétendre parfait, tant les limitations y sont nombreuses.
Mais l’idée dont est issue la Suisse en tant que pays réel est imprégnée de la soif d’absolu qui hante les hommes depuis la nuit des temps.
La perfection est certes inatteignable ici-bas, mais on peut au moins tendre vers elle. C’est justement ce que fait le modèle Suisse en s’inspirant de la nature exigeante qui fut le berceau des premiers suisses. Aucun pays au monde n’est parvenu à équilibrer les forces politiques, à juguler les ambitions personnelles et à éviter les concentrations de pouvoir comme l’a fait la Suisse.
La perfection du système Suisse consiste dans le fait qu’il prend en compte l’imperfection des gens, leur lâcheté, leur égoïsme, leur cupidité et qu’il la compense par des mécanismes régulateurs qui ne permettent à personne d’en devenir le maître. C’est une sorte d’horloge Suisse à la mécanique fine, un perpetuum mobile qui harmonise les forces contraires, pacifie les esprits et permet de résoudre les problèmes, non par la confrontation systématique, mais le dialogue et le consensus.
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Was die AUNS will, was wir wollen, ist die Aufrechterhaltung des politischen Ausnahmefalls Schweiz. Für uns ist es unvorstellbar, dass ein souveräner Staat allmählich die Instrumente seiner Selbstbestimmung aufgibt, um sich im Namen dubioser Globalisierungsideologien und pseudo-wirtschaftlicher Interessen einem Koloss mit tönernen Füssen zu unterwerfen, der alles gleichschalten, bürokratisieren und zentralisieren will. Sich der EU unterwerfen wäre insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt, wo der Brüsseler Moloch immer stärkere Zersetzungserscheinungen aufweist, völlig unverständlich. Doch der beste Beweis für die Schwäche unserer Gegner liegt vor allem in den Mitteln, die sie verwenden, um uns zu bekämpfen.
Es wird nicht mehr argumentiert oder das Für und Wider abgewogen, nein, es wird beleidigt, verhöhnt, auf den Mann gespielt. Versammlungen und Konferenzen werden verboten und durch gewaltbereite Gruppierungen bedroht. Ewiggestrige sollen wir sein, Rechtsextreme, verknöcherte, senile Geister oder Nationalisten. Die gesamte, auf Selbstaufgabe und Unterwerfung getrimmte Medienlandschaft sieht in uns eine Gefahr für die Menschenwürde und die Demokratie. Doch ich frage Sie: Seit wann sind Unabhängigkeit, Souveränität, Selbstbestimmung und Neutralität Charakteristiken, welche die Freiheit in Frage stellen? Seit wann ist es verdammungswürdig, sich dem Zeitgeist kritisch zu widersetzen und die Dogmen einer von mächtigen Interessengruppen geförderten und finanzierten Welterlösungsideologie zu hinterfragen? Seit wann sind die Verteidiger der Freiheit eine Bedrohung für die Freiheit?
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L’idéologie mondialiste dominante a pour seul but de détruire les identités, de fragiliser le lien des citoyens avec la terre de leurs ancêtres, de fragmenter le sentiment d’appartenance national. En faisant tomber ces piliers de l’état de droit on tente de créer une sorte de « citoyen du monde » libre de toute attache, on globalise en quelque sorte l’homme sans qualités de Robert Musil. On définit la liberté par l’absence d’attaches et de responsabilités. Peu à peu, la superficialité prend la place de la profondeur et de la durée.
Or, dans la réalité vécue, partiellement masquée par ce paravent trop lisse pour être honnête, la dérive mondialiste se traduit par le déplacement en masse de foules déshéritées et par la mise en concurrence des plus faibles par de plus faibles qu’eux dans le but de fragiliser les classes moyennes à travers la spirale descendante des salaires. Le paysan ne doit plus être un homme libre vivant sur sa terre, le citoyen ne doit plus pouvoir disposer librement de ses biens, le fédéralisme doit être éradiqué afin de permettre la concentration du pouvoir dans quelques mains, le contrôle des individus et leur mise sous coupe réglée, ce qui est l’exact contraire de ce que représente le modèle Suisse. C’est pour cette raison que cette exception politique qui pourrait donner des idées à tous les hommes épris de liberté de la planète doit être détruite.
Elle doit disparaître, car elle représente l’unité dans la diversité à travers son fédéralisme et des frontières déterminant sa particularité. Elle représente la liberté. Car sans frontières crédibles, il n’y a pas de diversité, sans diversité, il n’y a pas de choix, et sans choix, il n’y a pas de liberté.
Nos contradicteurs veulent nous faire croire que c’est la grandeur d’un espace qui en fait la liberté et la pérennité.
Eh bien, l’empire romain, le saint empire, l’empire napoléonien et celui de Bismarck étaient vastes. Les citoyens y étaient-ils libres pour autant ? J’en doute sérieusement. Et j’en veux pour preuve que tous ces empires sont tombés en raison de la servilité de leurs citoyens, alors que la Suisse, elle, est toujours là, justement parce qu’elle est constituée d’hommes libres qui ont la volonté et le courage de déterminer eux-mêmes leur destin.
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Cari amici, cosa vuol dire « essere svizzero » ? Non e un fatto di sangue, non è un fatto genetico. Essere svizzero richiede di condividere i valori d’indipendenza, di responsabilità individuale e di autodeterminazione. Niente di meno. Essere svizzero è una cosa difficile, una sfida, è qualcosa che si deve conquerire ogni giorno attraverso il lavoro e un atteggiamento pacifico caratterizzato da un grande senso di responsabilità. Essere svizzero è una scelta, un modo di essere, un modo particolare di definire il vivere insieme. Tolerare che quest’esperienza unica nel mondo sparisce è per noi tutti impensabile. Perchè il spirito che anima la svizzera potrebbe un giorno rivelarsi come la ricetta per salvare questo mondo della distruzione.
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Meine Damen und Herren, wie steht es heute mit uns und der Welt? Wie steht es heute mit der Schweiz in der Welt?
Überall auf dem Planeten wird mit den Säbeln gerasselt. Jeder glaubt, er habe die einzig seligmachende Wahrheit gepachtet und versucht, seine Ideologie gewaltsam zu verbreiten. Nicht so die Schweiz.
Denn in unserem Land verbietet ein fein ausgeklügelter Mechanismus, dass irgendeine Interessengruppe die ganze Macht an sich reisst. Wir Schweizer verlangen nur, was im Grunde jedes Volk auf Erden möchte, dass man uns in Frieden lässt und wir unseren Alltag ungehindert selber gestalten können. Es geht uns nicht darum, unsere Grenzen oder unseren Machtbereich zu erweitern, was nur Not und Zerstörung schafft. Wir wollen mit den anderen Nationen zivilisiert verhandeln und ins Geschäft kommen. Wir stellen uns zur Verfügung wo Katastrophenhilfe, gute Dienste oder das rote Kreuz vonnöten sind. Wir sind nicht die willigen Verkäufer einer Moral, die den höheren Interessen gewisser Grossmächte dient.
Die Schweiz ist das real gewordene Prinzip Hoffnung, sie ist ein ars vivendi und kein ars moriendi. Das ist zwar wenig spektakulär, aber es verhindert viel Leid und Ungemach. Die zunehmende Massenverschiebung von Menschen zwecks Schaffung von Arbeitsnomaden, ihre Entwurzelung, ihre Entfremdung, weil sie jede Bindung mit der Erde und der Natur verloren haben sind Programm. Die Menschen sollen vom Althergebrachten, von der Last ihrer Geschichte, vom Einfluss eines verbindlichen Wertsystems befreit werden.
Ist das jedoch Freiheit, wenn man völlig losgelöst in lähmender Einsamkeit durch einen wertlosen Raum schwebt, der nirgendwo Halt bietet? Liegt darin das versprochene Glück der materiellen Grenzenlosigkeit? Liegt der Preis, den wir für diese Pseudo-Freiheit bezahlen müssen im Verlust jeglichen Zusammenhalts und jeglicher Verbindlichkeit?
Bedeutet die zunehmende Globalisierung unserer Gedankenwelt durch fehlgeleitete pädagogische Konzepte, sozialen Druck und mediale Bildwelt, dass wir in allmählicher Selbstentfremdung zu Niemanden, zu leeren Hülsen werden?
Sollen wir uns der zunehmenden Anzahl von Politikern angleichen, die ihre Substanzlosigkeit mächtigen Interessengruppen zur Verfügung stellen und so zu deren Stiefelknechten und willigen Vollstreckern werden?
Dort, wo die Macht zum Selbstzweck wird, dort wo das Geld nur die eigene Vermehrung zum Ziel hat, dort wird das Allgemeinwohl zum Alibi und verkommen Ideale zu Worthülsen.
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Welcome to the brave new world of unlimited commercial, moral and social freedom. Welcome to the paradise who opens the doors to the hell.
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Le monde perd son âme lorsque l’homme perd la sienne. Lorsque le sens est dévoyé et réduit à la pure utilité matérielle, c’est notre humanité qui se dissout dans le vide.
Mais comment résister au chant des sirènes, à l’attrait de la facilité, comment combattre les lieux communs et les banalités qui ont remplacé les programmes politiques, comment défendre la durée et la profondeur qui caractérisent le modèle Suisse ? Comment résister à la tentation du veau d’or qui ne tolère que des esclaves autour de lui ? D’abord, en trouvant la force de résister dans notre for intérieur.
Si nous ne croyons plus en nous-mêmes, en nos valeurs, si nous ne soignons pas la dimension spirituelle aux tréfonds de nous-mêmes, nous serons balayés. Balayés, non pas en raison de la force de nos adversaires, mais en raison de notre propre vacuité. Une fois cette force recréée et profondément ressentie, nous pouvons étendre notre énergie au monde réel et défendre ce qui fait sens.
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Und was jenseits jeglicher Ideologie Sinn macht ist der Rechtsstaat, der die Souveränität über sich selber wiedererlangt.
Was Sinn macht ist die Einbeziehung aller Bürger in die politischen Entscheidungsprozesse durch die direkte Demokratie.
Was Sinn macht, ist die nationale Hoheit über die eigenen Grenzen und das eigene Territorium. Was Sinn macht ist eine kontrollierte, massvolle Einwanderung. Was Sinn macht ist die Überordnung des verfassungsrechtlich definierten nationalen Rechts über die supranationale, von kooptierten Juristen definierte Rechtsprechung, die nur den Mächtigen der Erde zu Willen ist. Was Sinn macht ist die Machtaufteilung und Vielfalt des Föderalismus.
Meine Damen und Herren, was Sinn macht ist ganz einfach die Schweiz! Darum stehe ich heute hier und kann nicht anders! Darum sind wir alle hier in diesem Saal versammelt. Darum wiederstehen wir dem Zeitgeist, den Verleumdungen, den Wortverdrehungen, darum nehmen wir es in Kauf, dass unsere Ehre und unsere Würde durch den Dreck gezogen werden. Liebe Freunde, wenn Paris vor langer Zeit eine Messe Wert war, dann ist uns die Schweiz eine Kreuzigung Wert. Unsere soziale, politische und mediale Kreuzigung. Denn wir wissen: Auf die Kreuzigung folgen Auferstehung und Verklärung.
Es lebe die AUNS!
Es lebe die Schweiz!
Oskar Freysinger